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Menschliches Denken kulturübergreifend betrachtet

Das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig begrüßt Daniel Haun als neuen Direktor

Der Psychologe Daniel Haun wird zum 1. April 2019 neuer Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) in Leipzig. Zuletzt war er Professor für Frühkindliche Entwicklung und Kultur an der Universität Leipzig und Direktor des Leipziger Forschungszentrums für Frühkindliche Entwicklung. Haun interessiert, wie sich menschliches Denken an kulturelle Vielfalt anpasst, diese formt und diese ermöglicht.

"In verschiedenen Kulturen nehmen Menschen soziale Beziehungen, soziale Emotionen, Farbe, Zahl oder Raum auf ganz unterschiedliche Arten und Weisen wahr. Es ist eine beeindruckende Erfahrung auf Gruppen von Menschen zu treffen, die Dinge sehen, die man selbst nicht sieht, sich Dinge merken, die man sich selbst nicht merken kann, oder die regelmäßig Dinge tun, die man selbst nicht tun würde", sagt Daniel Haun. "Kulturelle Vielfalt in diesem Maße und in dieser Facettenhaftigkeit ist für den Menschen im Vergleich zu anderen Tieren einzigartig. Diese Vielfalt wird durch Entwicklungsprozesse ermöglicht, aber auch eingegrenzt. Diese Prozesse bei Menschen und anderen Tieren zu verstehen, ist einer der Schlüssel zum Verständnis menschlicher Psychologie und dazu, wie sich diese im Laufe der Evolution herausgebildet hat."

Am MPI-EVA wird Hauns neue Abteilung für Vergleichende Kulturpsychologie kulturübergreifende, vergleichende und entwicklungspsychologische Ansätze miteinander kombinieren um die einzigartige kulturelle Vielfalt des Menschen, deren Ursprung und die ihr zu Grunde liegenden universellen Entwicklungsprozesse zu erforschen.

Daniel Haun studierte experimentelle Psychologie in Deutschland, den USA und Großbritannien. Er promovierte am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik zum Thema kulturelle Variabilität von räumlicher Kognition in der Abteilung von Stephen Levinson. Als Postdoc am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie forschte Haun zum Thema räumliche und soziale Kognition bei Menschenaffen und Kindern. Von 2007 bis 2008 war Haun Dozent für Psychologie an der University of Portsmouth in Großbritannien, bevor er von 2008 bis 2013 die Forschungsgruppe für Vergleichende Kognitive Anthropologie leitete, ein Gemeinschaftsprojekt der Max-Planck-Institute für Psycholinguistik und Evolutionäre Anthropologie. Von 2014 bis 2015 war er Professor für Entwicklungspsychologie an der Universität Jena und ist seit 2015 Professor für Frühkindliche Entwicklung und Kultur an der Universität Leipzig und Direktor am Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung. 2019 nimmt Haun seine Arbeit als Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig auf.

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Das MPI-EVA wurde 1997 gegründet. In derzeit fünf Abteilungen arbeiten Forschende aus mehr als 30 Ländern und aus verschiedenen Fachrichtungen gemeinsam daran, die Geschichte der Menschheit mit Hilfe vergleichender Analysen von Genen, Kulturen, kognitiven Fähigkeiten und Sozialsystemen vergangener und gegenwärtiger menschlicher Populationen sowie Gruppen dem Menschen nahe verwandter Primaten zu erforschen.

 

Kontakt:

Sandra Jacob
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig
+49 341 3550-122
jacob@eva.mpg.de