Zwischen 1925 und 1927 wurden die sterblichen Überreste von neun San oder Khoekhoe Personen auf unethische Weise aus ihren Gräbern auf der Kruisrivier Farm in der Nähe von Sutherland in Südafrika entfernt und ohne das Wissen oder die Zustimmung ihrer Familien der Universität von Kapstadt (UCT) "gespendet". Fast 100 Jahre später werden sie nun in ihre Gemeinschaft zurückgeführt. Der Restitutionsprozess sollte dabei auch den Wunsch der Familien erfüllen, so viel wie möglich über ihre Vorfahren zu erfahren. Daher hat ein multidisziplinäres Forschungsteam unter der Leitung von Victoria Gibbon, einer biologischen Anthropologin an der UCT, eine Reihe von historischen, archäologischen und analytischen Studien durchgeführt, um Leben und Tod der "Sutherland Nine" - so weit das möglich ist - zu dokumentieren. Die Archäogenetiker Stephan Schiffels und Joscha Gretzinger vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig gehörten dem Forschungsteam an.