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Alkohol und der Aufstieg komplexer Gesellschaften

Eine kulturübergreifende Studie untersucht, inwieweit der Wein- und Bierkonsum die Entwicklung menschlicher Gesellschaften begünstigt hat

Forschende des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben eine kulturübergreifende Studie mit 186 nicht industrialisierten Gesellschaften durchgeführt, um die sogenannte „Drunk Hypothesis” (Trunkenheitshypothese) zu überprüfen. Diese besagt, dass traditionell durch Fermentation hergestellte Getränke wie Wein und Bier die Entstehung komplexer, hierarchischer Gesellschaften begünstigt haben könnten. Mithilfe moderner, vergleichender ethnologischer Methoden und statistischer Verfahren fanden die Forschenden einen positiven, wenn auch moderaten Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und politischer Komplexität. Einen stärkeren Einfluss hatten Faktoren wie die Einführung der Landwirtschaft. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Alkohol den sozialen Zusammenhalt zwar gefördert und die Macht der Eliten gestärkt haben könnte, aber wahrscheinlich nur einer von vielen Faktoren war, die zur Entwicklung komplexer Gesellschaften beigetragen haben.

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© Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthroplogie