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Gehörknöchelchen im Vergleich: Andere Gestalt, ähnliche Funktion

Forscher haben die bisher größte Anzahl von Neandertaler-Gehörknöchelchen entdeckt und sie mit denen von modernen Menschen verglichen

Ein Forscherteam unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie hat die Schädel von Neandertalern gescannt und dabei die erhalten gebliebenen, für das Hören so wichtigen Mittelohr-Gehörknöchelchen gefunden. Überraschender- weise unterschieden sich diese in ihrer Gestalt von den Gehörknöchelchen moderner Menschen. Da sich die Ohrregion in enger Nachbarschaft zum Gehirn befindet, sind den Autoren zufolge diese Unterschiede darin begründet, dass die Zunahme des Gehirnvolumens bei Neandertalern und modernen Menschen während der Evolution unterschiedlich verlaufen ist, was auch zu Unterschieden in der Gestalt des Mittelohres führte. Allerdings funktioniert das Mittelohr bei beiden Menschenarten trotz dieser Gestaltunterschiede ähnlich. Moderne Menschen und Neandertaler könnten also über eine ähnliche Lautkommunikation verfügt haben. Die Ergebnisse der aktuellen Studie können auch dazu beitragen, den Ursprung von menschlicher gesprochener Sprache indirekt zu rekonstruieren.

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