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Die Ökologie beeinflusst soziales Lernen bei Orang-Utans

Eine neue Studie zeigt, wie die Verfügbarkeit von Nahrung die kulturelle Weitergabe katalysieren kann

Das Sprichwort „Not macht erfinderisch“ wird oft verwendet, um den Ursprung zu beschreiben, aus dem unsere kulturelle Entwicklung entspringt. Schließlich hat die Not in Zeiten der Knappheit den Menschen dazu gezwungen, ständig neue Technologien zu erfinden, welche die bemerkenswerte kumulative Kultur unserer Spezies vorangetrieben haben. Aber eine Erfindung wird erst dann kulturell, wenn sie von vielen Menschen erlernt und verbreitet wird. Mit anderen Worten: Die Erfindung muss durch soziale Weitergabe gesellschaftlich verbreitet werden. Aber welche Kräfte treiben die soziale Übertragung voran? Eine Langzeit Studie über 18 Jahre an wilden Orang-Utans legt nahe, dass die Antwort in dem ökologischen Habitat und der entsprechenden Nahrungsverfügbarkeit eines Tieres zu finden ist. Ein Team aus zwei Max-Planck-Instituten und der Universität Leipzig untersuchte, wie männliche Orang-Utans von anderen lernen und stellte fest, dass Individuen, die in Lebensräumen mit reichlich Nahrung aufwuchsen, eine höhere Neigung zum sozialen Lernen hatten. Dieses Ergebnis zeigt, wie sich der ökologische Lebensraum eines Tieres auf seine Möglichkeiten zum sozialen Lernen und damit auf die Wahrscheinlichkeit auswirken kann, dass ein neues Verhalten zu einer Innovation mit kulturellen Eigenschaften werden kann.

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© Safriadi / SUAQ Project