Jahrbuch
Ansprechpartnerin: Sandra Jacob (E-Mail: info@[>>> Please remove the text! <<<]eva.mpg.de, Tel.: 0341-3550 122)
Tätigkeitsbericht
2018: Die Ersten unserer Art [Link zum Text]
2017: Soziale Determinanten menschlicher Kommunikation [Link zum Text]
2016: Genetische Anpassung an den Selengehalt von Nahrung in der jüngsten Menschheitsgeschichte [Link zum Text]
2015: Die Evolution des menschlichen Gehirns [Link zum Text]
2014: Ein Weltatlas der Kontaktsprachen [Link zum Text]
2013: Konkurrenz, Kooperation und Hormone bei Schimpansen und Bonobos [Link zum Text]
2012: Kooperation bei Kleinkindern [Link zum Text]
2011: Was wir von Spucke lernen können [Link zum Text]
2010: Der Zahn der Zeit [Link zum Text]
2009: Wörter mit Migrationshintergrund [Link zum Text]
2008: Neue Erkenntnisse zum Werkzeuggebrauch von wildlebenden Schimpansen [Link zum Text]
2007: Wissen Schimpansen, was andere sehen - oder nur wohin sie schauen? [Link zum Text]
Zusammenfassungen
Jahrbuch 2018
Neue Fossilien und Steinwerkzeuge aus Jebel Irhoud (Marokko) belegen den Ursprung des heutigen Menschen vor etwa 300.000 Jahren in Afrika. Diese Fossilien sind rund 100.000 Jahre älter als die ältesten bislang bekannten Funde und dokumentieren wichtige Veränderungen im Aussehen und Verhalten in einer frühen evolutionären Phase des Homo sapiens.
Jahrbuch 2017
Wie kein anderes Medium kann gesprochene Sprache Bedeutung transportieren. Doch wie wichtig sind nichtsprachliche Anteile der Interaktion? Neuere Studien belegen, (1) wie Bedeutung in sozialen Interaktionen schon bei vorsprachlich kommunizierenden Kleinkindern von zwölf Monaten durch gemeinsame Erfahrung gebildet wird, (2) wie verschiedene soziale Kontexte die Bedeutung von Gesten im zweiten Lebensjahr modifizieren können und (3) wie junge Kinder Bedeutung in kooperativen Kontexten neu etablieren können, in denen sprachliche Kommunikation nicht möglich ist.
Jahrbuch 2016
Der Mikronährstoff Selen ist ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Nahrung. Als die Menschen vor etwa 60.000 Jahren aus Afrika auswanderten, siedelten sie sich in Regionen mit sehr unterschiedlichen Selenniveaus an. Forschende der Abteilung für Evolutionäre Genetik am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie haben Belege dafür gefunden, dass menschliche Populationen, die in Räumen mit unzureichenden Mengen an Selen in der Nahrung leben, Anzeichen von Anpassung in Genen aufweisen, die Selen benötigen oder regulieren.
Jahrbuch 2015
Die Evolution der menschlichen Linie ist untrennbar mit der Evolution des Gehirns verknüpft. In einem Projekt am Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie vergleichen Forschende die Schädelknochen moderner Menschen mit denen ihrer engsten lebenden und fossilen Verwandten. Ziel ist, Erkenntnisse über die evolutionären Veränderungen der Gehirnentwicklung zu gewinnen.
Jahrbuch 2014
Eine neue umfassende Datensammlung zu grammatischen Strukturen von 76 Kontaktsprachen gibt Aufschlüsse über die Ursprünge dieser meist in der Kolonialzeit entstandenen Sprachen und über allgemeine Gesetzmäßigkeiten bei der Entstehung von gemischten Sprachen. Die ursprünglichen Sprachen der einheimischen Bevölkerungen in den Kolonialgebieten sind noch in deutlichen grammatischen Spuren zu erkennen.
Jahrbuch 2013
Die Erforschung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Verhalten und in der Physiologie von Menschen und Menschenaffen verhilft zu einem immer besseren Verständnis der menschlichen Evolution. Forschende der Abteilung Primatologie am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig untersuchen anhand von Verhaltensbeobachtungen und der Messung physiologischer Parameter im Urin frei lebender Menschenaffen, wie sich Konkurrenz und Kooperation auf die Exkretion verschiedener Hormone auswirken.
Jahrbuch 2012
Eine der bemerkenswertesten menschlichen Fähigkeiten ist es, gemeinsam an Problemen oder Aufgaben zu arbeiten, die allein nicht zu bewältigen wären. Studien zur frühen Entstehung dieser kooperativen Fähigkeiten bei Kleinkindern zeigen, dass diese bereits über ein arttypisches Können und Wollen der geteilten Intentionalität verfügen. Sie umfasst die Fähigkeit, Ziele und Aufmerksamkeit gemeinsam mit anderen zu entwickeln und die gemeinschaftliche Motivation, anderen zu helfen und mit ihnen zu teilen.
Jahrbuch 2011
Der menschliche Körper besteht zu mehr als 90 Prozent aus Bakterienzellen. Die Untersuchung der genetischen Variation in Bakterien hat Erkenntnisse über die menschliche Populationsgeschichte, die aus Studien zur genetischen Diversität gewonnen wurden, bestätigt und darüber hinausgehende Erkenntnisse erbracht. Forschende am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie beschreiben die Variation im Mikrobiom des menschlichen Speichels, bestimmen die Faktoren, die das Speichel-Mikrobiom eines Individuums beeinflussen, und identifizieren spezielle Bakterienspezies im menschlichen Speichel.
Jahrbuch 2010
Zähne sind dank ihrer mineralisierten Zusammensetzung die am häufigsten erhaltenen Elemente im Fossilbericht der menschlichen Evolution. Sie geben Aufschluss über die Entwicklung und Ernährung des Menschen und seiner fossilen Vorfahren sowie der Beziehung zu seiner Umwelt. Wissenschaftler:innen des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie nutzen diese biologische Informationsquelle, um herauszufinden, inwiefern sich der Mensch von anderen Primaten unterscheidet und wann und wie unsere fossilen Vorfahren die Schwelle zur anatomischen und kulturellen Modernität überschritten haben.
Jahrbuch 2009
Wenn Sprachen aufeinandertreffen, kommt es zu Wortentlehnungen ("Fremdwörter"). Lehnwörter faszinieren, weil sie über historische Zusammenhänge informieren. Bei der Ermittlung entfernter genealogischer Sprachverwandtschaft ist es aber oft unklar, ob ähnlich klingende Wörter gemeinsamen Ursprungs sind oder auf Kontakteinfluss zurückzuführen sind. In einem Projekt des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie werden Lehnwörter aus 38 Sprachen systematisch erfasst und damit erstmalig allgemeine Trends der Wortentlehnung aufgezeigt.
Jahrbuch 2008
Von allen Lebewesen mit Ausnahme des Menschen setzen Schimpansen Werkzeuge am vielfältigsten und umfassendsten ein. Mit neuen Untersuchungsmethoden erforschen Primatolog:innen am Max-Planck- Institut für evolutionäre Anthropologie im Kongobecken den Werkzeuggebrauch von Schimpansen. Dabei entdecken sie bei diesen Menschenaffen komplexe technische Fertigkeiten, die bisherige ähigkeiten und zur materiellen Kultur der Schimpansen übersteigen.
Jahrbuch 2007
Kürzlich durchgeführte Studien legen die Vermutung nahe, dass Affen wissen, was andere Individuen sehen und was sie nicht sehen. Um diese Ergebnisse zu deuten, könnte man individuell erlernte Verhaltensregeln annehmen, bei denen das Verstehen des Sehvorganges keine Rolle spielt. Allerdings greifen diese Ansätze sehr kurz und basieren nur auf Einzelstudien. Die Hypothese, dass Affen unter bestimmten Umständen tatsächlich wissen, was andere Individuen sehen und nicht sehen, ist wesentlich plausibler.