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Max-Planck – Harvard Forschungszentrum für die archäologisch-naturwissenschaftliche Erforschung des antiken Mittelmeerraums

kurz MHAAM, ist eine Forschungskooperation zwischen dem MPI für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der Initiative for the Science of the Human Past an der Harvard Universität Cambridge (Mass.). Die Forscher/-innen der beteiligten Institutionen haben sich für die Mindestdauer von fünf Jahren, bis Juni 2021, zusammengeschlossen, um gemeinsam die Geschichte des mediterranen Raumes im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. zu erforschen. Die Zusammenarbeit wurde bis zum 30. Juni 2026 verlängert. MHAAM schafft einen gemeinsamen Handlungsraum für Wissenschaftler/-innen aus Archäologie, Geschichtswissenschaften und Biologie, in dem eine Vielzahl methodischer Ansätze zur Erforschung der Vergangenheit miteinander verknüpft werden.

Schon die ersten Siedler/-innen des Mittelmeerraums nutzten die einmaligen naturräumlichen Gegebenheiten, die das Wasser als Brücke zwischen den verschiedenen Regionen schuf, um weitreichende  Interaktionsnetzwerke zu bilden. Interkulturelle Begegnung und Austausch, verbunden mit umfangreicher Mobilität von Menschen, prägte seitdem die Entwicklungen der verschiedenen Kulturen.

DNA – und Isotopenanalysen an menschlichem Skelettmaterial stellen ein wirksames Werkzeug dar, um menschliche Mobilität in der Vergangenheit zu erforschen. Diese bildete wiederum die Basis für den Austausch von Objekten, Wissen und Praktiken. Ein besonderes Augenmerk des Projektes liegt darüber hinaus auf der Erforschung bakterieller DNA. Krankheitserreger und menschliche Mobilität entwickelten schon in der Urgeschichte eine bedeutsame Dynamik, die ganze Lebensräume umgestalten und in weitreichenden Bevölkerungsverschiebungen kulminieren konnte. Aus der Verbindung zwischen Isotopen-, DNA- und Pathogenanalysen mit einer fundierten historischen und archäologischen Forschung, sollen dynamische Bilder der Vergangenheit gezeichnet werden.

Im Kern von MHAAM stehen drei Forschungsschwerpunkte:

  1. Die erste „Globalisierung“ des ostmediterranen Raumes in der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit (ca. 1600-1000 v. Chr.)
  2. die sogenannten „Phönizischen“ und „Griechischen“ Migrationen im frühen 1. Jahrtausend v. Chr. im gesamten Mittelmeerraum
  3. die Verbindung zwischen menschlicher Mobilität und der Ausbreitung von Krankheiten in der Antike

Der fachübergreifende Charakter von MHAAM tritt bereits in der personellen Aufstellung an der Spitze zu Tage. Als Direktoren der Forschungskooperation fungieren Prof. Johannes Krause, Direktor des MPI für evolutionäre Anthropologie Leipzig und Leiter der Abteilung für Archäogenetik, und Prof. Michael McCormick, Professor am Department of History der Harvard Universität sowie Chair der Initiative for the Science of the Human Past. Prof. Philipp W. Stockhammer (LMU München, Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie) und Prof. David Reich (Harvard Medical School, Department of Genetics) besetzen die Stellen der Co-Direktoren. 

Max Planck - Harvard Research Center for the Archaeoscience of the Ancient Mediterranean