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Forschung

Forschungsthemen im Überblick

Sprach- und Kulturevolution (Gray)
Vergleichende Kulturpsychologie (Haun)
Menschliche Ursprünge (Kivell)
Archäogenetik (Krause)
Verhaltensökologie (McElreath)
Evolutionäre Genetik (Pääbo)
Verhalten und Evolution von Primaten  (Tung)

Ausführliche Beschreibung des Instituts

Das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI EVA) erforscht die Geschichte der Menschheit mittels vergleichender Analysen von Genen, Kulturen, kognitiven Fähigkeiten, Sprachen und sozialen Systemen vergangener und gegenwärtiger menschlicher Populationen sowie Gruppen dem Menschen nahe verwandter Primaten. Die Zusammenführung dieser Forschungsgebiete führt zu neuen Einsichten in die Geschichte, die Vielfalt und die Fähigkeiten der menschlichen Spezies. Das Institut vereint Wissenschaftler:innen verschiedenster Disziplinen, die sich von einem interdisziplinären Ansatz her mit der Evolution des Menschen beschäftigen.


Unter der Leitung von Russell Gray verfolgt die Abteilung für Sprach- und Kulturevolution das Ziel, grundlegende Fragen der menschlichen Geschichte zu beantworten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Beschreibung und Erklärung der wichtigsten Strukturen sprachlicher und kultureller Vielfalt weltweit. Die Abteilung entwickelt neuartige Methoden der Sprachdokumentation, globale Sprach-und Kulturdatenbanken sowie Analyseverfahren, die evolutionäre Theorien und neue computerbasierte Methoden nutzen. Dieser interdisziplinäre Ansatz ermöglicht, die quantitative Strenge der Naturwissenschaften mit den Erkenntnissen zusammenzuführen, die nur durch den engen Kontakt mit den primären sprachlichen und kulturellen Daten gewonnen werden können.


Die Abteilung für Vergleichende Kulturpsychologie kombiniert unter der Leitung von Daniel Haun Ansätze der Entwicklungs-, Kulturübergreifenden und Vergleichenden Psychologie, um die einzigartige menschliche kulturelle Vielfalt und die universellen kognitiven Mechanismen, die sie ermöglichen und einschränken, zu untersuchen.


Die Abteilung für Menschliche Ursprünge verbindet unter der Leitung von Tracy Kivell neue Fossil- und archäologische Entdeckungen mit einem interdisziplinären Ansatz um zu rekonstruieren, wie unsere fossilen Verwandten in der Vergangenheit mit ihrer Umwelt interagiert haben. Unser Ziel ist, die Entstehung und Evolution der Menschen durch Feldforschung und vergleichende Analysen zu entschlüsseln. Dazu untersuchen wir die fossilen Überreste unserer ältesten Verwandten und der afrikanischen Menschenaffen. Wir nutzen hochauflösende Bildgebung, quantitative anatomische Analysen, experimentelle Biomechanik und die Erforschung lebender Primaten, um die wichtigsten für Menschen charakteristische Verhaltensweisen zu identifizieren und zu rekonstruieren.


Unter der Leitung von Johannes Krause nutzt die Abteilung für Archäogenetik aktuelle Entwicklungen im biomolekularen Bereich, wie etwa zu stabilen Isotopen oder genomweiter DNA-Sequenzierung, um ein völlig neues Spektrum an Informationen aus Quellen wie anthropologischen und archäologischen Sammlungen zu erschließen. Auf der Basis von winzigen Proben ist es nun möglich, detaillierte Informationen über genetische Beziehungen, geographische Ursprünge, Selektionsprozesse oder genetische Strukturen von historischen und prähistorischen humanen, pflanzlichen, tierischen oder gar pathogenen Organismen zu gewinnen.


Unter der Leitung von Richard McElreath erforscht die Abteilung für Verhalten, Ökologie und Kultur des Menschen, welche Rolle die Kultur bei der Evolution und Anpassung des Menschen an seine Lebensräume gespielt hat. Komplexe soziale Lernprozesse waren die Voraussetzung sowohl für die besondere Anpassungsfähigkeit des Menschen als auch für die außergewöhnliche Größenordnung und Vielfalt menschlicher Gesellschaftsformen. Der methodologische Schwerpunkt der Abteilung liegt auf der Verknüpfung von ethnographischer Feldforschung mit mathematischen Modellen und neuesten quantitativen Verfahren.


Die Evolution des menschlichen Genoms und die genetische Geschichte von Menschen, Menschenaffen und anderen Organismen untersucht die Abteilung für Evolutionäre Genetik unter der Leitung von Svante Pääbo. Sowohl die Kräfte, die das Genom direkt beeinflussen - Mutation, Rekombination und genetische Drift, als auch die Auswirkungen von Selektion und Populationsgeschichte sind Gegenstand der Forschung.


Unter der Leitung von Jenny Tung vereint die Abteilung für Verhalten und Evolution von Primaten organismische Perspektiven mit Ansätzen aus der Molekularbiologie und Genetik, um neue Einblicke in das Verhalten von Primaten, ihre Lebenswege und Evolution zu gewinnen. Ziel ist es, Muster und Prozesse zu identifizieren, die die Evolution der Primaten steuern, anwendbares Wissen mit Relevanz für die menschliche Gesundheit und den Primatenschutz zu erarbeiten und weltweit Kapazitäten für die Primatenforschung aufzubauen.