Viele Primaten, insbesondere Menschen, entwickeln sich langsam, da für das Überleben und die erfolgreiche Fortpflanzung notwendige Schlüsselkompetenzen erst erworben werden müssen. Zu Entwicklungsprozessen bei Schimpansen, einem der engsten lebenden Verwandten des Menschen, gibt es erstaunlich wenig Daten. Forschende des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben nun systematisch Entwicklungsmeilensteine bei freilebenden Schimpansen im Taï-Nationalpark (Elfenbeinküste) untersucht und festgestellt, dass auch sie sich langsam entwickeln und mehr als fünf Jahre benötigen, um wichtige motorische, kommunikative und soziale Meilensteine zu erreichen. Dieser Zeitrahmen ähnelt dem des Menschen und deutet auf eine langsame Reifung des Gehirns hin.