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Ausbreitung von Menschen während des Holozäns

Genomische Belege aus alter und moderner menschlicher DNA deuten auf eine komplexe Migrationsgeschichte hin

Vor etwa 12.000 Jahren beginnend hatte der Übergang von der Nahrungssuche zum Ackerbau enorme Auswirkungen auf menschlichen Populationen und hatte große Bevölkerungsexpansionen auf der ganzen Welt zur Folge. Die Ausbreitung des Ackerbaus wird teils kontrovers mit der Ausbreitung großer Sprachfamilien wie der indoeuropäischen, der Bantu- und der austronesischen Sprachen in Verbindung gebracht. Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig hat nun vorhandene genomische Belege für menschliche Migrationen in Afrika, Europa, Asien, Ozeanien und Amerika ausgewertet, wobei der Schwerpunkt auf jenen lag, die mit der Ausbreitung von Ackerbau und Sprachen in Verbindung stehen. Genomische Belege aus alter und moderner menschlicher DNA deuten auf eine komplexe Migrationsgeschichte hin. In einigen Fällen gibt es zwischen der Ausbreitung von Landwirtschaft und Sprachen keinen offensichtlichen Zusammenhang; und selbst wenn ein solcher Zusammenhang eindeutig nachgewiesen werden kann, gab es sehr unterschiedliche Ergebnisse bezüglich der Interaktionen zwischen expandierenden Bauern und sesshaften Sammlern. Weitere Forschungsarbeiten sind nötig, um die demografischen und sozialen Faktoren zu ermitteln, die für diese variablen Ergebnisse und die insgesamt komplexe Geschichte der Ausbreitung von Landwirtschaft und Sprache verantwortlich sind.

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