Frühe Erfahrungen im Leben eines Tieres können sich noch Jahre oder Jahrzehnte später auf sein Leben auswirken. DNA-Methylierung kann helfen, diese Auswirkungen zu dokumentieren. Eine Studie von Forschenden des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und der Duke University mit Daten von 256 freilebenden Pavianen zeigt einen Zusammenhang zwischen Ressourcenknappheit in den ersten Lebensjahren und vielen Unterschieden in der DNA-Methylierung, einer kleinen chemischen Markierung auf der DNA-Sequenz, die die Genaktivität beeinflussen kann. Ressourcenknappheit in den ersten Lebensjahren erwies sich dabei im Vergleich zu anderen Umweltstressoren als besonders wichtig. Die Forschenden weisen jedoch darauf hin, dass andere Umweltfaktoren zum Zeitpunkt der Probenahme, wie zum Beispiel der soziale Status, wichtiger sein könnten, um die Unterschiede in der DNA-Methylierung zwischen Individuen zu erklären. Ungünstige Bedingungen in der Kindheit könnten sich also über mehrere Wege auf das spätere Leben auswirken.