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Genetische und verhaltensbiologische Ansätze zur Erforschung der Evolution von Primaten

Das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig begrüßt Jenny Tung als neue Direktorin

Die Evolutionsbiologin und Genetikerin Jenny Tung ist neue Direktorin am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA). Sie ist Professorin im Department of Evolutionary Anthropology der US-amerikanischen Duke University und affiliiert mit dem Duke Population Research Institute. Jenny Tung interessiert sich für Verhalten, Lebenswege und Evolution von Primaten sowie für die Bedeutung dieser Bereiche für die Gesundheit des Menschen und den Primatenschutz.

Die Evolution der Primaten besser zu verstehen ist Grundvoraussetzung für ein besseres Verständnis der menschlichen Evolution. Lebende Primaten sind für uns unersetzlich, denn mit ihrer Hilfe kann es uns gelingen, die sozialen, ökologischen und evolutionären Prozesse zu erforschen, die auch unsere eigene Spezies geprägt haben. Primaten helfen uns außerdem dabei, Unterschiede zu definieren, die den Menschen einzigartig machen. Auf diese Grundlage aufbauend wird Tungs neue Abteilung für Verhalten und Evolution von Primaten am MPI-EVA organismische Perspektiven mit Ansätzen aus der Molekularbiologie und Genetik vereinen, um ganz neue Einblicke in das Verhalten von Primaten, ihre Lebenswege und Evolution zu gewinnen. „Unser Ziel ist es, Muster und Prozesse zu identifizieren, die die Evolution der Primaten steuern, anwendbares Wissen mit Relevanz für die menschliche Gesundheit und den Primatenschutz zu erarbeiten und weltweit Kapazitäten für die Primatenforschung aufzubauen“, sagt Tung.

Jenny Tung studierte Evolutionsbiologie an der Duke University in den USA, wo sie anschließend unter Susan Alberts und Gregory Wray zu den Ursachen und Folgen genetischer Variation bei freilebenden Pavianen promovierte. Als Postdoc an der University of Chicago untersuchte sie unter der Betreuung von Yoav Gilad die funktionelle genomische Signatur von Genotyp und sozialem Umfeld bei nichtmenschlichen Primaten. Tung wechselte 2012 an die Duke University, wo sie im Department of Evolutionary Anthropology und am Duke Population Research Institute die genetischen und genomischen Folgen sozialer Umweltvariation bei Pavianen, Rhesusaffen und anderen in sozialen Gruppen lebenden Säugetieren sowie die Rolle des Verhaltens bei der Hybridisierung von Primaten erforschte. Tung ist Co-Leiterin des Amboseli Baboon Research Project, einer der am längsten bestehenden Primatenforschungsstationen der Welt. Seit 2022 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.

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Das MPI-EVA wurde 1997 gegründet. In derzeit sechs Abteilungen arbeiten Forschende aus mehr als 30 Ländern und aus verschiedenen Fachrichtungen. Ihr gemeinsames Ziel ist die Erforschung der Menschheitsgeschichte aus interdisziplinärer Perspektive. Dafür werden vergleichende Analysen von Genen, Kulturen, kognitiven Fähigkeiten und Sozialsystemen zu vergangenen und gegenwärtigen menschlichen Populationen sowie zu Gruppen von dem Menschen nahe verwandten Primaten durchgeführt.


Kontakt:

Sandra Jacob
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig
+49 341 3550-122
jacob@[>>> Please remove the text! <<<]eva.mpg.de