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Freund oder Feind

Schimpansen kennen die Kooperationspartner anderer Gruppenmitglieder und nutzen dieses Wissen in Konfliktsituationen

In Konfliktsituationen sollte man besser wissen, wer zur Familie und zum Freundeskreis des Gegners gehört. Menschen beschäftigen sich intensiv mit den sozialen Beziehungen ihrer Mitmenschen. Bisher noch nicht bekannt war aber, ob andere Tiere ebenfalls in der Lage sind, die sozialen Beziehungen ihrer Artgenossen über die engsten familiären Grenzen hinweg im Auge zu behalten. Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben nun mit frei lebenden Schimpansen aus dem Budongo-Wald in Uganda eine Studie zu diesem Thema durchgeführt. Zwei Stunden nachdem ein Schimpanse ein anderes Gruppenmitglied angegriffen hatte oder selbst angegriffen wurde, spielten ihm die Forscher über einen Lautsprecher eine Tonaufnahme mit aggressiven Schreien eines dritten Tiers vor. Wenn es sich bei der Aufnahme um die Schreie eines engen Freundes oder Verwandten des Gegners handelte, blickte er länger in Richtung Lautsprecher und bewegte sich häufiger von diesem weg. Schimpansen wissen, wer mit wem in der Gruppe auch jenseits von Verwandtschaftsverhältnissen kooperiert, und dass sich das Verhalten Anderer auf sie selbst auswirken kann.

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