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Tödliche Gewalt betrifft meist Schimpansen-Männchen

Auseinandersetzungen mit Todesfolge unter frei lebenden Schimpansen und Bonobos sind Anpassungen an die Umwelt und nicht Folge menschlicher Einflüsse.

Ein internationales Forscherteam vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, der University of Minnesota, der Harvard University und weiteren Institutionen hat untersucht, weshalb frei lebende Schimpansen und Bonobos manchmal Artgenossen in Auseinandersetzungen töten. Dafür verglichen die Feldforscher ihre in den vergangenen 50 Jahren gesammelten Daten zu 18 Schimpansen- und vier Bonobo-Gesellschaften. Die Forscher ermittelten, dass Tötungen bei Schimpansen häufiger vorkommen als bei Bonobos. Dabei geht die Aggression stärker von den Männchen aus und richtet sich gegen andere nicht verwandte Männchen. Meist sind die Angreifer den Tötungsopfern zahlenmäßig überlegen. Überraschenderweise kommen die Tötungen in Gebieten, in denen der Mensch in den Lebensraum der Tiere stärker eingegriffen hat, nicht häufiger vor. Die Forscher folgern daraus, dass die Tötung eines Artgenossen dem Angreifer möglicherweise Vorteile durch den Zugewinn von Territorium, Nahrung und potenziellen Paarungspartnern verschafft.

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