Um die evolutionären Ursprünge von Fairness besser zu verstehen, haben Forschende des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der Universität Utrecht die Abneigung von Bonobos gegen Ungleichheit untersucht. Sie führten zwei Versuchsreihen mit etablierten Ungleichheitsparadigmen durch: In der einen tauschten Bonobos Token gegen Belohnungen, in der anderen wurde geprüft, ob ihre Reaktionen auf Enttäuschung über den Versuchsleiter zurückzuführen sind. Die Ergebnisse zeigten, dass Bonobos häufiger die Teilnahme verweigerten, wenn sie eine geringere Belohnung als ihr Partner erhielten. Im Gegensatz zu Schimpansen konnten ihre Reaktionen nicht allein durch Enttäuschung erklärt werden, was die Annahme stützt, dass Bonobos tatsächlich unfaire Behandlung erkennen und darauf reagieren.