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Erster Nachweis von Mutter-Kind-Bindungstypen bei freilebenden Schimpansen

Desorganisierte Bindungen sind bei Schimpansen in freier Wildbahn nicht nachweisbar

Ein Forschungsteam des CNRS Instituts für Kognitionswissenschaft der Université Claude Bernard in Lyon und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig hat erstmals verschiedene Typen von Mutter-Kind-Bindungen bei freilebenden Schimpansen (Pan troglodytes verus) im Taï-Nationalpark in der Elfenbeinküste identifiziert. Die Studie zieht Parallelen zur menschlichen Psychologie und liefert überzeugende Belege dafür, dass junge Schimpansen ähnlich wie menschliche Kinder sichere und unsicher-vermeidende Bindungsmuster zu ihren Müttern entwickeln. Im Gegensatz zu Menschen und einigen in menschlicher Obhut lebenden Schimpansen zeigen freilebende Schimpansen jedoch keine desorganisierten Bindungen, die durch hohe Aggressionsraten gekennzeichnet sind. Dies wirft neue Fragen auf, wie diese Art der Bindung durch Selektionszwänge und moderne Umweltstressoren geprägt werden konnte.

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© Liran Samuni, Taï Chimpanzee Project