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Kernwortschatz von Sprachen bleibt langfristig stabil

Gesellschaftliche Ereignisse und Umwelteinflüsse können die Wortschatzentwicklung einer Sprache aber trotzdem beschleunigen

Wie häufig wir bestimmte Wörter verwenden, ändert sich ständig. Neue Wörter erscheinen, andere verschwinden. Doch wie sich die Dynamik dieser Veränderungen in verschiedenen Sprachen gestaltet, ist nur wenig erforscht. Wissenschaftler der Kazan Federal University in Russland und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben jetzt mithilfe des Google Books Ngram Korpus die Evolution des englischen Wortschatzes im Vergleich zum russischen, deutschen, französischen, spanischen und italienischen untersucht. Sie stellten fest, dass Kriege und andere gesellschaftliche Veränderungen die Evolution des Wortschatzes beschleunigen können, während sich in Zeiten der Stabilität das Vokabular einer Sprache weniger schnell verändert. Weitere Analysen ergaben, dass sich das britische und das amerikanische Englisch auseinander entwickelten, seit Mitte des 20. Jahrhunderts aber wieder einander annähern, vermutlich aufgrund der Massenmedien. Abgesehen von diesen Besonderheiten konnten die Forscher aber auch universelle Trends bei der Wortschatzentwicklung feststellen, denn über längere Zeiträume hinweg betrachtet ändert sich das Vokabular verschiedener Sprachen in einem ähnlichen Maße.