Schon Dreijährige erfassen rasch soziale Normen. Dabei verstehen sie auch Verhaltensweisen als regelgeleitet, die dies gar nicht sind, und pochen darauf, dass diese selbst unterstellten "Normen" eingehalten werden.
In einer Studie, die aktuell in der Fachzeitschrift Psychological Science veröffentlicht ist, zeigt Marco F. H. Schmidt in Zusammenarbeit mit Lucas P. Butler (Assistant Professor an der Universität Maryland), Julia Heinz und Professor Michael Tomasello (Co-Direktor am MPI für evolutionäre Anthropologie in Leipzig) nun, dass Dreijährige soziale Normen nicht nur, wie klassisch angenommen, durch direkte Anweisung und Verbote lernen, sondern eigenständig nach Normen suchen und diese sogar dort unterstellen, wo Erwachsene gar keine sehen.