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Persönliche Umstände prägen die Aggression von Gorillas gegen Gruppenmitglieder

Je nach individueller Situation und sozialem Kontext können Tiere ihre Aggression gegen mehr oder weniger starke Rivalen richten

Neue Forschungsergebnisse des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der Universität Turku in Finnland zeigen, dass weibliche Gorillas strategisch entscheiden, wann sie Risiken eingehen und stärkere Gruppenmitglieder herausfordern. Die Studie ergab, dass 42 Prozent der aggressiven Interaktionen von rangniedrigeren Tieren ausgingen und sich gegen ranghöhere Tiere richteten – ein höherer Anteil als erwartet. Bei den Weibchen in unterschiedlichen Fortpflanzungsstadien waren es die schwangeren Weibchen, die die größten Risiken eingingen, indem sie stärkere Gruppenmitglieder herausforderten. Dies macht einen Zusammenhang zwischen Energiebedarf und Risikobereitschaft deutlich. Die Weibchen griffen stärkere Gruppenmitglieder an, wenn sich mehr Männchen in der Gruppe befanden, die die Weibchen möglicherweise schützten. Befanden sich hingegen mehr Weibchen in der Gruppe, griffen sie weniger starke Gruppenmitglieder an. Dies deutet darauf hin, dass die Weibchen es bevorzugen, schwächere Gegner anzugreifen, wenn sie die Wahl haben. Diese Ergebnisse zeigen, dass Tiere ihr Wettbewerbsverhalten und ihre Risikoscheu an den sozialen Kontext und ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können.

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© Martha Robbins