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Rituelle Menschenopfer in Chichén Itzá

Alte Maya-Genome belegen Ritual der Opferung männlicher Zwillingspaare und bleibendes genetisches Erbe von Epidemien aus der Kolonialzeit

Nach dem Zusammenbruch des klassischen Maya-Reichs stieg Chichén Itzá zur Macht auf und gehörte fortan zu den größten und einflussreichsten Städten der alten Maya. Seine politischen Verbindungen und sein rituelles Leben waren bisher jedoch kaum erforscht. In einer aktuellen Studie berichtet ein internationales Forschungsteam über rituelle Menschenopfer in Chichén Itzá, die sich ausschließlich auf männliche Kinder konzentrierten. Enge verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den geopferten Jungen, darunter zwei eineiigen Zwillingspaaren, deuten auf eine Verbindung zum Schöpfungsmythos der Maya hin. Ein Vergleich der Genome von damaligen mit heutigen Maya belegte zudem die genetischen Auswirkungen von Epidemien aus der Kolonialzeit auf die heutigen Einwohner der Region.

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© Johannes Krause