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Sozialer Einfluss bestimmt Haltungen zugunsten von FGMC, nicht Normen

Analyse sozialer Netzwerke in Arsi-Oromo-Gemeinden liefert Erkenntnisse für neue Strategien zur Abschaffung der weiblichen Genitalverstümmelung (FGMC)

Wie eine von Forschenden der University of Bristol, des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, der Addis Ababa University, der University of Groningen und der University of Montpellier mit über 5.000 Erwachsenen in ländlichen Gebieten Äthiopiens durchgeführte Studie ergab, wird eine positive Einstellung gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung/Beschneidung (FGMC) hauptsächlich durch alltägliche soziale Interaktionen verbreitet und nicht dadurch, dass die Mehrheit diese Praxis befürwortet. Mithilfe eines neuen Ansatzes zur Analyse sozialer Netzwerke in neun Arsi-Oromo-Gemeinden fanden die Forschenden außerdem heraus, dass sowohl familiäre als auch nicht-familiäre Beziehungen zur lokalen Unterstützung von FGMC-Praktiken beitrugen, eine breite Unterstützung durch die Gemeinschaft jedoch weitgehend fehlte. Diese Ergebnisse stellen die Wirksamkeit der derzeitigen Modelle für groß angelegte Interventionen infrage und legen nahe, dass ein gezielterer, kontextsensitiverer Ansatz erforderlich ist, um FGMC zu beenden.

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© Sarah Myers