Bisher gingen viele Linguisten davon aus, dass Sprachen, die von vielen Nicht-Muttersprachlern gesprochen werden, in der Regel grammatikalisch weniger komplex sind. Eine neue Studie unter der Leitung eines Forschungsteams des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie stellt diese Theorie nun in Frage. Die Forschenden analysierten eine Stichprobe von 1.314 Sprachen aus der ganzen Welt und kamen zu dem Ergebnis, dass weder die Größe der Sprachgemeinschaft noch der Anteil der Zweitsprachler mit einfacheren Grammatiken in Verbindung stehen.