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Neue Erkenntnisse über die genetische Geschichte der Tibeter und ihrer Nachbarn

Alte Genome aus dem Himalaya beleuchten die genetische Geschichte der Tibeter und ihrer tibetobirmanisch sprachigen Nachbarvölker

Die heutigen Tibeter haben sich sowohl genetisch als auch kulturell an das tibetische Hochland angepasst, doch grundlegende Fragen zu ihren Ursprüngen blieben bisher unbeantwortet. Jüngste archäologische und genetische Forschungsergebnisse deuten auf eine frühe Besiedlung des Plateaus innerhalb der letzten 40.000 Jahre hin, gefolgt von der Ankunft weiterer Menschengruppen innerhalb der letzten 10.000 Jahre. Forschenden ist es nun gelungen, neue genomweite Daten von 33 frühen Individuen aus hochgelegenen Stätten am südlichen Rand des tibetischen Plateaus in Nepal zu gewinnen, die mit den heutigen Tibetern am engsten verwandt sind. Sie stammen größtenteils von Gruppen ab, die mit spätneolithischen Populationen am nordöstlichen Rand des tibetischen Plateaus verwandt sind, weisen aber auch eine geringfügige genetische Komponente auf, die auf eine ausgeprägte und tiefe altsteinzeitliche eurasische Abstammung zurückgeht. Im Gegensatz zu ihren tibetischen Nachbarn bilden die heutigen nicht-tibetischen Sprechenden tibetobirmanischer Sprachen, die in mittleren Höhenlagen entlang der südlichen und östlichen Ränder des Plateaus leben, eine genetische Linie, die auf eine eigene genetische Geschichte hindeutet. Ein Vergleich zwischen frühen und heutigen Hochlandbewohnenden deutet schließlich auf eine anhaltende positive Selektion von Allelen hin, die der besseren Höhenanpassung dienen.

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© Christina Warinner