Die Kenntnis biologischer Verwandtschaftsverhältnisse ist für die Erforschung von Wildtierpopulationen oft entscheidend. Ein internationales Team unter Leitung der Universität Leipzig, des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Freien Universität Berlin ist es gelungen, DNA-Abschnitte zu identifizieren, die jeweils zwei Individuen von einem gemeinsamen Vorfahren geerbt haben und diesen neuen Ansatz auf eine Population von freilebenden Rhesusaffen anzuwenden. So konnten die Forschenden die Verwandtschaftsverhältnisse auch mit Sequenzierungsdaten von geringer Qualität und ohne Stammbäume der Population genau bestimmen. Dieser Durchbruch wird es in Zukunft ermöglichen, bisher unbekannte verwandte Paare aufzuspüren und somit wertvolle Informationen über die Struktur von Wildtierpopulationen zu gewinnen.